In einem
Artikel der Islamischen Zeitung wird dieses Thema etwas differenzierter, als es bislang, auch an verschiedenen Veranstaltungen zu erfahren war, angesprochen … dies vorerst mal zur Einstimmung.
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Mir erlaube ich folgende Bemerkungen, nachdem in die Diskussion um dieses Thema eine gespürte Spannung zwischen „orientalischem und europäischem Islam-Verständnis“ eingedrungen ist.
Hinzuzufügen ist, dass dieser Ausdruck eher von der europäischen Seite formuliert und zur Geltung gebracht wurde, wo hingegen nicht-Europäer solche Differenzierung und Definition für sich eher ablehn(t)en.
Hinzuzfügen wäre, dass es hoch an der Zeit ist, das Gespräch über dieses Thema ENDLICH zu beginnen. Sind doch die Umstände, in welchen die Muslime sich in Europa finden, derart unerträglich geworden, OHNE dass die Muslime, die keinen Migrationshintergrund (mehr) haben eigentlich dafür können … Ausnahmen bestätigen die Regel!
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In obigem Zeitungsartikel wird dieses problematische Verhältnis (zwischen europäischem und Migrationsislam) etwas differenzierter dargestellt – denn es ist nicht ein sogenanntes “orientalisches”, welches dem “euopäischen” Weltbild gegenübersteht … ist doch das Verhältnis dieser beiden zueinander vielmehr kein gegensätzliches, sondern in etwa dem Verhältnis der rechten zur linken Gehirnhälfte zu vergleichen …
… Und DARIN liegt die Diskrepanz … in der UNAUSGEWOGENHEIT dieses Verhältnisses.
Dies IST das eine … (… eine Seite dominiert unzulässiger, ungesunder, unangebrachter und unverschämter Weise die andere … ist das DEUTLICH genug, um unerträgliche EINSEITIGKEIT zu beschreiben?)
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Das andere sind spezielle nicht-europäischen, POLITISCH zu bezeichnenden VERWALTUNGSSTRUKTUREN, welche ebenfalls (zumindest im Falle der Mehrzahl muslimischer Organisationen nicht nur in der Schweiz praktiziert werden) hier und auch dort nichts verloren haben – auch wenn mancher Schweizer oder Europäer daran Gefallen finden mag – und diese Strukturen sind mit dem Oberbegriff WILLKÜR bestens definiert … und dazu kommt noch “historisch (un)begründeter” Stolz, grundsätzliche Kritik– und Reformunfähigkeit und vor allem –willigkeit, und weil wir schon beim WILLEN sind, auch noch der UNWILLE zu erweiterter EINSICHT!
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WEITER im Text:
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THESE:
WIR brauchen eine “europäisch islamische Identität”, die sich von den vielen “Migranten- und Ethno- und Sektenislamen” abzunabeln vermag.
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Wodurch müsste sich “dieser” Islam auszeichnen, um nicht zu einem weiteren “”Ethnoislam, einer völlig überflüssigen „europäischen Islamsekte” zu werden?
Was zeichnet Europäer denn aus?
……
Beginnen will ich mit EINEM Argument:
Sie haben “la ikraa fi diin” (kein Zwang zum Glauben) tatsächlich von Kindheit auf erleben dürfen … da unterscheiden wir uns jedenfalls von der überwältigenden Mehrheit anderer Muslime, die aus dem Osten zu uns kamen.
Und deshalb haben wir den MUT solche Details innerhalb der Glaubenspraxis kritisch anzusehen, die einfach nicht stimmig in das ISLAMISCHE Gesamtkonzept zu passen vermögen, welche mit den Maqaasid – also den “Überbegriffen” kollidieren und diesen entgegenstehen – ohne schlechtes Gewissen, mutig, kreativ und befreiend, kritisch, ja mitunter streng kritisierend (wenn man uns als quasi unmündig abzutun gewillt ist) – und sind daher durchaus in der Lage, ein kohärentes Islamverständnis zu erarbeiten und vor allem, dieses selbst überzeugt und überzeugend zu leben.
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Denn INKOHÄRENZ ist es, welche den Islam der an Ethnie, Nationalität, Tradition, Traumata, nicht freiheitliche Erziehung, Bildungsferne, etc., “gebundenen” Muslime negativ auszeichnet – und deshalb NICHT geeignet ist, bindungsstiftend zu wirken … wenn ich mich mal g’schwind, aus dem Ärmel geschüttelt, so ausdrücken darf – um die Auseinandersetzung mit diesem Thema weiter zu treiben.
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Denn, nach meinem Gefühl – Gott sei Dank – bin ich nach mehr wie 25 Jahren unentwegtem Einsatz für die islamische Sache, in leicht fortgeschrittenem Alter nicht mehr ganz alleine, muslimisches, mit Vernunft und Friedfertigkeit, ausgewogener Einstellung zu diesseitiger Freude und jenseitiger Glückseligkeit nicht zu vereinbarendes Verhalten einigermaßen exakt zu verorten, zu definieren und auch in Kooperation mit islamisch UND westlich gebildeten „universellen“ Muslimen reformieren zu vermögen.
Denn – damit keine falsche Kooperationsgedanken aufkommen, klar augedrückt!
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NICHT der ISLAM braucht eine Reform – sondern das Islam-VERSTÄNDNIS der MUSLIME!
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Und was es dazu braucht? … nun – nennt IHR es!