Archiv für den Monat März 2014

Die SCHÖNSTEN NAMEN ALLAHs “Asmāʾu ’llāhi ’l-ḥusnā” – AL-KHALIQ – Der Schöpfer – AL-BARI‘ – Der Hersteller – AL-MUSAWWIR – Der Gestalter Teil 11/13

Allahs Schönste Namen

“Say: “Call upon Allah, or call upon Rahman: by whatever name ye call upon Him, (it is well): for to Him belong the Most Beautiful Names…”
[The Holy Quran, Surah Isra 17:110] PicLink

Eines der wichtigsten Lektionen die es im ISLAM zu erlernen gibt, ist wohl die Kenntnis der Asmāʾu ’llāhi ’l-ḥusnā ‚ der schönsten Namen oder Eigenschaften Gottes – ALLAHs.

In einem Hadith von Abū Hurayra (603–681), einem Gefährten des Propheten Muhammad (saws), wird überliefert:

Wahrlich, Gott hat neunundneunzig Namen, einen weniger als hundert. Wer sie aufzählt, geht ins Paradies.“ – Saḥīḥ des Buḫārī, Band 3, Kapitel 50, Nr. 894

Zählt man alle im Qur’an genannten Bezeichnungen für Gott, so kommt man auf deutlich über hundert. Daher gibt es verschiedene Listen dieser 99 Namen, die voneinander abweichen. So wird z. B. auch Allah selbst in manchen Listen mitgezählt, in anderen aber nicht.

An einer solch einer Listen habe ich bereits selbst gearbeitet und gemäß meiner Übersetzung von Muhammad ASADs Koran diese Eigenschaften zu erläutern versucht.

Versuch der Erläuterung der “99 Schönsten Namen Gottes”HANEL 5/2012
Verse aus dem Qur’an zu den “Schönsten Namen Gottes”

Nun möchte ich einen Schritt weitergehen und beabsichtige die Erläuterungen von Imam al-Ghazâlî (Abû-Hâmid Muhammad ibn-Muhammad al- Ghazâlî) aus seinem AlMaqsad AlAsna Fi Sharh Asma‘ Allah Al-Husna vorzustellen.
HIER der LINK zur PDF Druckversion dieser Übersetzung aller Namen …
Hier noch der LINK zu meinem Vortrag zum Leben und Wirken von Imam Abu Hamid.

BISMILLAHI ar-RAHMANI ar-RAHIM

AL-KHALIQ – Der Schöpfer
AL-BARI‘ – Der Hersteller
AL-MUSAWWIR – Der Gestalter

Man mag denken, dass diese Namen Synonyme sind und Ableitungen vom Schöpfungsakt und vom ins Dasein bringen darstellen. Doch dies ist keine zwingende Wahrheit. (Tatsache ist,) alles, was aus Nichtsein ins Dasein tritt, bedarf zuerst einer Planungsstufe; zweitens, eines gemäß dieses Plans ins Dasein bringen und drittens die Gestaltung der erschaffenen Materie. Gott, der Höchst Erhabene ist der Schöpfer insofern Er der Eine ist der plant und bestimmt; Er ist der Hersteller in dem Ausmaß in dem Er erfindet und ins Dasein bringt; und Er ist der Gestalter hinsichtlich der Tatsache, dass Er die Formen Seiner Erfindungen in bestmöglicher Art und Weise anordnet.

Man könnte sagen, dass diese Handlungsabfolge an einen Hausbau erinnert, der eines Planers bedarf, der die Anzahl der Ziegel, der Balken und die Grundstücksgröße festlegt, von der Anzahl der Gebäude und deren Dimensionen ganz abgesehen.
Diese Arbeit liegt in der Verantwortung des Architekten, der all dies skizziert und ausgestaltet.

Danach braucht es einen Baumeister, welcher die Verantwortung für die nun tatsächlich errichteten Gebäude übernimmt. Im nächsten Schritt braucht es den Ausgestalter, um die Farben aufzutragen und so deren Aussehen zu bestimmen. Die Verantwortung dafür liegt bei jemand anderem als bei dem Erbauer. Dies ist die normale Vorgangsweise bei der Errichtung eines Gebäudes. Dennoch trifft dies nicht für Gott, den Höchst Erhaben zu. In allen Fällen ist Er der Planende, der Erbauer und der Ausgestalter. Deshalb ist Er der Schöpfer, Hersteller und Gestalter.
Ein Beispiel Seiner Arbeiten ist der Mensch, eines von Gottes Geschöpfen. Verschiedene Dinge sind für seine Existenz erforderlich. Zuerst muss die Substanz bestimmt werden, aus welcher er bestehen soll. Dies ist natürlich ein mit bestimmten Eigenschaften ausgestatteter Körper. Selbstverständlich muss es diesen Körper zuerst geben, damit er mit diesen Eigenschaften ausgestattet werden kann, wie es auch verschiedene Werkzeuge braucht, um ein Haus zu bauen. Darüber hinaus kann die menschliche physische Konstitution nicht ohne eine Mischung aus Wasser und Erde taugen. Denn Erde alleine ist unelastisch und kann nicht gefaltet oder gebogen werden, um Bewegung zu ermöglichen. Natürlich ist Wasser absolut flüssig und kann aus sich nicht zusammenhalten, noch eine feste Form einnehmen. Daher muss die starre, trockene mit der flüssigen, flexiblen Materie in einer ausgewogenen Weise zusammengebracht werden. Das Ergebnis wird Lehm genannt. Nun muss kochende Hitze hinzugefügt werden, damit diese Mischung aus Wasser und Erde sich verfestigt und nicht auseinanderbricht. Dies deshalb, weil der Mensch ja nicht nur aus reinem Lehm geformt wurde, sondern eher aus etwas, was zusammengebacken wurde, wie dies der Fall bei Tongefäßen ist. Tonware besteht aus Lehm, dem der Formbarkeit halber noch Wasser hinzugefügt wird und dann erhält diese Mischung im Feuer ihre Festigkeit. Desweiteren bedarf es für den Menschen ein genau bestimmtes Mengenverhältnis von Wasser und Lehm. Das heißt, wären die Mengen zu gering, kämen keine menschlichen Handlungen zustande. Die Handlungen wären eher auf dem Niveau von Ameisen und Engerlingen, die vom Wind zerstreut und leicht zerstört werden können. Andererseits braucht es auch nicht ein Übermaß an Lehm, welches sein tatsächliches Bedürfnis überschreitet. Vielmehr braucht der Mensch eine korrekte Menge – nicht zuwenig, nicht zuviel – und diese Menge ist nur Gott bekannt. Diese Tatsache ist natürlich die wichtigste bei der Planung.

Hinsichtlich der Planung dieser Dinge und der Erschaffung in Übereinstimmung mit dieser Planung ist Er Al-Khaliq. Hinsichtlich der tatsächlichen Erschaffung, dem Akt etwas aus Nichtexistenz in die Existenz zu bringen, ist Er Al-Bari. Der Akt nur der Erschaffung ist eine Sache, doch etwas zu erschaffen aufgrund eines vorbereiteten Planes ist eine ganz andere Sache. Diesen Unterschied zu begreifen ist für den wesentlich, der Schwierigkeiten hat den Akt der Erschaffung primär auf das Planungsstadium zurückzuführen, auch wenn es dafür philologische Unterstützung gibt, da die Araber eine versierte Person Erschaffer (khaliq) nennen, der seine Arbeit auf Grund der Vorbereitung durch eine andere plant. Daher spricht der Dichter, „Gewiss hast du geschnitten, was du gemessen (khalaqtu) hast, doch manche Leute messen und schneiden doch nicht.“

Der Name Al-Musawwir ist Gottes Name in der Hinsicht, dass Er die Formen der Dinge in bestmöglicher Art arrangiert und ihnen die bestmögliche Gestalt gibt. Dieser Name ist eine Charakteristik, um Aktivität auszudrücken. Dessen wirkliche Natur kennt nur der, welche die Welt der Formen ganz allgemein kennt und dann auch im Detail. Denn die ganze Welt ist wie eine Person, die aus verschiedenen Gliedmaßen besteht, die harmonische zusammenwirken, um ein für sie erforderliches Ziel zu erreichen. Die Glieder und Teile ihres Körpers finden ihre Gegenstücke in der Welt der Himmel, der Sterne und der Erde, um nicht das Wasser, die Luft und andere Materie zu vergessen. Die verschiedenen Teile ihres Körpers sind perfekt angeordnet. Wenn diese Anordnung irgendwie verändert wird, wird er unweigerlich sein Funktionieren einbüßen. Die Glieder und Organe die für den oberen Teil des Körpers gedacht sind, müssen auch im oberen Teil platziert sein, und jene, welche für den unteren Teil angelegt sind, müssen dort vorgefunden werden.

Vielleicht kann man hier eine Parallele zu einem Maurer finden, der die Steine unten hinlegt und das Holz darüber, eine Vorgangsweise, die über eine bloße Gewohnheit hinausgeht, weil dies natürlich die einzige Art und Wiese ist, wie man einer Mauer Stabilität verleiht; denn wenn man die Anordnung umkehrte, erhielte man eine Mauer, die keineswegs stabil und dauerhaft wäre.

Gleicherweise müssen wir die Notwendigkeit der Position der Sterne in der Höhe und der Erde darunter und aller wichtigen Teile der Welt verstehen.

Wenn wir beginnen wollten, alle wichtigen Teile dieser Welt aufzuzählen und zu beschreiben, danach die Bedeutung ihrer Anordnung zu erklären, fielen unsere Ausführungen wohl ziemlich lange aus. Der dessen Wissen um die detaillierte Beschreibung der Dinge umfänglicher ist, hat ein weiteres Verständnis von der Bedeutung des Namens Al-Musawwir.

Dieses Anordnen und Formen ist in Verbindung mit jedem einzelnen Ding dieser Welt zu finden, sei es in der Größe einer Ameise oder eines Atoms. Tatsächlich sogar in jedem einzelnen Glied einer Ameise. Es bräuchte vieler Worte, um das Auge, das kleinste Organ der Lebewesen zu beschreiben. Wenn jemand die Schichten, deren Form, deren Ausdehnung, seine Farben und die Weisheit die darin liegt nicht kennt, kennt nicht wirklich die Form des Auges, sondern nur sehr wenig Allgemeines über dessen musawwir. Gleiches kann über alles im Pflanzen- und Tierreich gesagt werden; tatsächlich von jedem Teil einer Pflanze oder eines Tieres. 

Eine Ermahnung:
Des Menschen Anteil an diesem Namen liegt in der Aneignung des Wissens über die Form all dessen was existiert, sowohl hinsichtlich der Gestalt und deren (innerer) Anordnung, auf dass er die Zusammenstellung dieser Welt wahrhaftig versteht und geradewegs durch Ansehen begreift. Im weiteren, dass er vom (Konzept des) Ganzen zum (Wissen über das) Detail herabsteigt, um zu einer umfassenden Sicht über die menschliche Form zu gelangen.[1] Er wird seinem Körper und seinen Gliedmaßen besondere Aufmerksam-keit zuwenden, damit er ihre Ausführung, Anzahl, ihren Aufbau und die Weisheit die sie in ihrer Schöpfung und Anordnung offenbaren. Dann wird er einen umfassenden Blick auf seine moralischen (ma’nawiyya) Eigenschaften werfen und auf seine noble (ma’ani) Natur, welche (die Handlungen) seine(r) Wahrneh-mungen und seinen Willen beflügeln. Auf gleiche Weise macht er sich auf das ihm bestmögliche mit der äußeren und inneren Form des Pflanzen- und Tierreichs vertraut und so wird er weitermachen, bis er in seinem Herzen (Geist) das Konzept, das Wesen (nafs) und die Form des Ganzen erfasst. All dies wird aus dem Wissen über die Formen körperlicher Dinge erreicht. Dieses (Wissen) ist gering im Vergleich zum Wissen über die Ordnung geistiger Wesen, welches das Wissen über die Engel und deren Rangordnung und auch die Rolle, welche ihnen hinsichtlich der Machtbefugnis zur Kontrolle über die Himmel und Sterne gegeben ist, einschließt. Die Autorität dieser Wesen reicht auch an die Herzen der Menschen und drückt sich durch Führung und Anleitung aus, von ihrer Befugnis über das Reich der Gedanken, ganz abgesehen von ihrer Macht gegenüber dem Tierreich über die Instinkte, welche die Wesen zum passendsten Ort führt, um ihre physischen Bedürfnisse zu befriedigen. Dies also ist des Menschen Anteil an diesem Namen; nämlich der Erwerb der kognitiven, über die Erkenntnis wahrgenommenen Form, welche der existentiellen Form entspricht.

Wissen im Geist ist eine Form, welche der Form der bekannten Dinge entspricht. Gottes Wissen über die Formen ist die Ursache für die Existenz der einzelnen (Dinge). Desweiteren sind die Formen, die in den einzelnen Dingen vorhanden sind, die Ursache für das Erscheinen der erkenntnisbasierten Formen im Geist des Menschen. Auf gleiche Weise erwirbt er das Wissen über die Bedeutung des Namens al-Musawwir, welcher einer der Namen Gottes ist. Durch die Aneignung dieser Formen in sich selbst, wird er einem musawwir gleich, wenn auch nur in metaphorischem Sinn. Denn diese Form tritt in ihm selbst nur durch eine Schöpfung Gottes und Seine Verursachung hervor, um es exakt auszudrücken, und nicht durch des Menschen Bemühungen. Doch dem Menschen ist es, sich weiterhin zu bemühen, sich sozusagen dem Strom von Gottes Gnaden auszusetzen. Denn ganz gewiss gilt:
„Gott ändert nicht den Zustand eines Volkes wenn sie nicht (zuvor) ändern, was in ihren Herzen ist“.
Und auch sagte der Prophet (saws): „Gewiss hält der Herr Geschenke der Gnade für euch zu euren Lebzeiten bereit, so setzt euch ihnen unbedingt aus.“ [2]

Was Al-Khaliq und Al-Bari betrifft, so kann der Mensch nicht hoffen, diese beiden Namen zu durchdringen, ohne sich einer Art weitläufiger figurativer Beschreibung zu bedienen. Der Grund dafür liegt darin, dass Erschaffung und Entstehung auf den Gebrauch von auf Wissen begründeter Macht zurückgeht. Gott, der Höchst Erhabene hat das Wissen und die Macht für den Menschen erschaffen. Der Mensch hat (daher) ein Mittel diese Macht in dem Maße zu erreichen, wie es seinem Planen und Wissen entspricht. Alle existierenden Dinge sind in jene unterteilt, welche in keinerlei Hinsicht vom Vermögen des Menschen abhängen, wie die Himmel, die Sterne, die Erde, das Tier- und Pflanzenreich und anderes; und in jene, deren Auftreten vom Vermögen des Menschen abhängen. Dies sind die Werke, welche durch die Taten der Menschen entstehen und hergestellt werden, die verschiedenen Formen der Verwaltung, der Anbetung und verschiedenste Bemühungen und Anstrengungen der einen oder anderen Art.

Wenn es der Mensch (wirklich) schafft einen Grad des Erfolgs in seinem inneren Kampf durch ständige Praxis und Selbstbeherrschung zu erringen, und gleichzeitig sich selbst und andere zu führen, erlangt er einen Rang in welchem er einzigartig unter den Menschen ist, indem er Dinge entdeckt, die zuvor noch nicht entdeckt wurden; und wenn er es auch gleichzeitig schafft bestimmte Dinge zu tun und andere dazu zu veranlassen diese zu begehren, dann ist er wie eine Person, die etwas erschafft, das es zuvor noch nicht gab.

Man sagt, dass die Person welche Schach erfunden hat, jene Person ist, die das Spiel erfunden und erdacht hat, etwas erfunden hat, das es zuvor noch nicht gab, auch wenn solche Erfindung keinen wirklichen Wert hat oder lobenswert ist. Dies gilt auch in Hinblick auf religiöse Übungen, Kämpfe und Anstrengungen der einen oder anderen Art, Vorgansweisen und die verschiedenen Handwerkskünste, welche die Quelle mannigfachen Segens sind, die Art und Weise wie manche Leute von anderen lernen. Unweigerlich sind sie bis zum ersten Entwickler und Erfinder zurückzuverfolgen, und über diesen Erfinder kann man sagen, dass er diese Formen erdacht hat. Al-Khaliq ist der eine, der sie plante, sodass es möglich ist, ihm diesen Namen metaphorisch zuzuweisen.

Unter den Namen Gottes gibt es einige, welche metaphorisch auf den Menschen überschrieben werden können – tatsächlich ist dies die Mehrzahl der Namen; und es gibt einige, die wahrhaftig dem Menschen zugehören und Gott nur metaphorisch zugeschrieben werden, wie dies der Fall mit As-Sabur und As-Shakur ist. Es ist nicht korrekt, wenn wir das Teilen anerkennen, welches hinsichtlich einiger dieser Namen besteht und die Unterschiede die wir gerade erwähnt haben vernachlässigen.

[1] Das Konzept der ganzheitlichen Weltsicht ist hier lange vor unserer Zeit vorweggenommen und auch mit der alten hermetischen Weisheit verknüpft: „Wie oben so auch unten, wie unten, so auch oben“; MMH

[2] Qur’an 13:11


2 LESERBRIEFE an die TAGES WOCHE

Geliebtes Feindbild: Muslime als willkommene Gegner für die Retter des Abendlandes

Kopftücher, Scharia, Minarette – die verbreiteten Vorstellungen des Islam haben wenig mit der Realität zu tun. Doch für die SVP und andere Retter des Abendlandes gehört Hetze gegen Muslime zum politischen Geschäft. Von Georg Kreis.

KOMMENTAR und LESERBRIEF:
Professor KREIS

von Muhammad Hanel am 24.03.2014 um 13:33Uhr

ist ein schweizer Denker und Schreiber, dessen differenzierende Worte leider zuwenig Beachtung und Respekt finden. Denn, wer seine Beiträge liest und versteht, erkennt, dass er nicht als „blindgläubiger“ Muslimliebhaber oder islamophob zu bezeichnen ist. Vielmehr ist er ein aufrichtiger Verfechter der RECHTSSTAATLICHKEIT- und diese, nicht eine bestimmte Religion oder keine Religion, steht hier zur Debatte und MUSS geschützt werden. Vor wem?

Vor Dummheit, Fanatismus, Extremismus und Populismus um nur schnell einige Feinde zu benennen.

Und wer möchte wohl widersprechen, wenn behauptet wird, dass diese Feinde in den Lagern ALLER Menschen, ALLER Farben und Bekenntnissen eine (un)ordentliche Menge an Verbündeten gefunden hat?

Die Tages Woche scheint m.E. auf dem richtigen Kurs zu sein.

Die Veröffentlichung des Artikels: «Der Islam strebt nach der Macht» steht dieser Feststellung nicht im Wege!

 

Kritiker machen mobil gegen Islam als Landeskirche

Soll der Islam Landeskirche werden?

Allein die Vorstellung treibt konservative Christen auf die Kanzel. Selbst der Basler Bischof ist über die Schärfe einzelner Aussagen irritiert. Von Renato Beck.

KOMMENTAR:

Welch Geschützfeuer!
Doch der Reihe nach. Hier wird im, wie man zu benennen beliebt, jüdisch-christlichen Kulturraum Basel in katholischen Kreisen wohl „Tacheles“ gesprochen?

Den pauschalisierenden, einseitigen – ja böswilligen und unvernünftigen Aussagen der weder versöhnlichen, noch friedliebenden und erst recht nicht feindesliebenden christlichen Sprecher Ziegler und Sabo wäre nun mal die historisch-kritische Sicht der Kirchen- und Religionsgeschichte vorzutragen. Doch steht zu fürchten, dass selbst eine Intensivschulung und Nachsitzen nichts fruchten möchte.
Afshars und Tunger-Zanettis Feststellungen ist nichts hinzuzufügen, sie sind korrekt und realistisch.

Hochachtung für Bertschingers Initiative und Gmürs Distanzierung – mehr ist wohl nicht zu erwarten, im Hinblick auf die allgemeine Stimmung im Kirchenvolk. Diese zum Positiven zu wenden, wird wohl eine primäre Aufgabe kompetenter Partner in der interreligiösen KOOPERATION sein (interreligiöser DIALOG ist endlich überholt … „words have been spoken many – common ACTION is required“ Zitat Hanel an einem intern. interrel. Kongress in Washington vor mehr als 13 Jahren).

An Herrn Beck noch ein kleiner sprachlicher Hinweis: Eine islamische oder muslimische KIRCHE wird es NIE geben – auch nicht einen KLERUS, selbst wenn einige oder sogar viele Muslime sich in solch verbalem Gewand gerne bewundern (lassen)! Dennoch werden die Muslime nicht darum herumkommen, kirchenÄHNLICHE Strukturen zu errichten …

Der islamische Religionsunterricht könnte durchaus etwas forcierter umgesetzt werden. Doch wer hat die tatsächliche, also faktische und praktische Kompetenz diesen zu organisieren? Da beliebt man aus bedachten Gründen auf beiden Seiten weiterhin im Trüben zu fischen.

Die Bemühungen der BMK sind als fokussiert zu bezeichnen, doch braucht es tatsächlich noch einige Zeit, bis sie das zentrale Prinzip, nämlich das basisdemokratische, wie von Afshar eindeutig und richtig eingefordert wird, sich, den ihren und den anderen beliebt zu machen vermögen.

Wenn die gesellschaftspolitische Rolle der Muslime aufgrund ihrer geringen Anzahl als gering eingestuft wird – ein Schluss, ev. aus der christlichen Realität der Anzahl der Kirchgänger abgeleitet, dann könnte dieser ein Fehlschluss sein!

Der redaktionelle Schluss: „Am Schluss kämpfen sowohl Muslime wie auch Christen gegen das gleiche Problem: die Erosion der Religion in der Schweiz“ ist allerdings völlig korrekt, was aber eben (dies ist meine Sicht) NICHT an der/den Religionen liegt, sondern an den jeweiligen Anhängern, welche sich keinen Deut um eine ganzheitliche, sondern nur eigenzentrierte, einseitige Deutung ihrer Religion zur Umsetzung sehr diesseitiger Ziele mit aller Gewalt einsetzen.

Wider diese Tatsachen den Religionen und ihren Vertretern die Möglichkeit zu geben positiv SINNSTIFTEND den Staatsbürgern vorbildhaft zur Seite zu stehen IST eine staatliche Aufgabe, denn sie ist eine ETHISCHE und KULTURERHALTENDE!

WIDER den WIDERSINN der ABROGATION im QUR’AN

DIE ABROGATION im ISLAM

Muhammad Michael HANEL, Feb./März 2014

Für jene, welche sich mit Islam und den aus seiner reinen Quelle hervorgegangenen verschiedenen Strömungen ernsthaft befasst haben, könnte, ja sollte es einsichtig werden, dass das Konzept der ABROGATION eine fürchterliche, der menschlichen Seele, der niederen Nafs (an-nafs al-ammara) durchaus inne liegenden Destruktivität entfesselt hat. Eine Zerstörungskraft, die aufgrund der dadurch freiwerdenden, fanatisch umgesetzten Willkür Schaden an der Menschen Religiosität, Geist, Gemüt, Kultur, gesellschaftlicher, individueller Sicherheit, … in unermesslichem Umfang anrichtet.

Ein nachhaltiger Schaden, der gleicherweise Muslime wie Nicht-Muslime betrifft.

Unter Abrogation verlautet Wikipedia: http://de.ask.com/wiki/Abrogation_%28Islam%29?lang=de&o=2802&ad=doubleDownan=apnap=ask.com (vom Lateinischen abrogare: abschaffen, nasch, arabisch ‏نسخ‎, DMG nasḫ, Aufhebung) wird in dem hier behandelnden Kontext in der islamischen Rechtswissenschaft die Aufhebung einer normativen Bestimmung des Korans verstanden.

Also die Abrogationslehre behauptet, ein Vers des Qur’an wird durch einen anderen aufgehoben, in seiner Bedeutung sozusagen vernichtet, für null und nicht erklärt. Oder anders gesagt, ein Vers stünde einem anderen an Vorzüglichkeit vor, ja verweist diesen anderen in die Bedeutungslosigkeit – audhu bil’Lah (da sei Gott vor)!

Auch wenn ich die diesbezüglichen Anmerkungen, die Fußnoten (eingerückte kursive Abschnitte oder grüne Schrift) von Muhammad ASAD Koranübersetzung, die unten aufgeführt sind als ausreichend erachte, diesem völlig unangebrachten, desintegrativen, unlogischen Konzept die Berechtigung nach Anerkennung zu nehmen, will ich dennoch meine Gedanken dazu nicht verhehlen.

Für diesbezügliche Nachfragen und Diskussionen stehe ich über dieses Medium gerne zu Verfügung.

2: 106
Jede Botschaft, die Wir annullieren oder der Vergessenheit preisgeben, ersetzen Wir mit einer besseren oder gleichen.

Wisst ihr nicht, dass Gott die Macht hat, alles zu wollen?

Dies ist der zentrale Vers, welcher als Eckstein für die Abrogationstheorie herangezogen wird.
Es folgt nun die Begründung der Absurdität dieses Anspruchs durch Muhammad ASAD.

„Das Prinzip welches in diesem Abschnitt niedergelegt ist – in Bezug auf den Ersatz weiterer biblischer Verbreitung durch den Qur’an – war Ursache für weit verbreitete, irrtümliche Interpretation durch muslimische Theologen. Das Wort ayah („Botschaft“) welches hier Verwendung findet, wird auch gebraucht um einen „Vers“ des Qur’an zu bezeichnen (denn jeder dieser Verse beinhaltet eine Botschaft). Diese beschränkte Bedeutung des Wortes ayah im Auge, haben einige Gelehrte von obigem Abschnitt geschlossen, dass bestimmte Abschnitte des Qur’an durch Gottes Befehl „aufgehoben“ wurden, bevor die Offenbarung des Qur’an abgeschlossen war. Abgesehen von der Seltsamkeit dieser Unterstellung – der den Gedanken an einen menschlichen Autor hervorruft, der nach einigem Nachdenken zum Korrekturstift greift und einen Abschnitt seines Manuskripts durch einen anderen ersetzt – gibt es keine einzige verlässliche Überlieferung, dass der Prophet jemals erklärt hätte, dass ein Vers des Qur’an durch einen anderen „aufgehoben“ wäre. Dieser so genannten „Lehre der Aufhebung“ mag die Unfähigkeit einiger früher Kommentatoren zugrunde liegen, einen Abschnitt des Qur’an mit einem anderen in Übereinstimmung zu bringen: eine Schwierigkeit die dadurch überwunden wurde, einen in Frage kommenden Vers als „aufgehoben“ zu erklären. Dieses wider­sprüch­liche Vorgehen erklärt auch, warum es zwischen den Verfechtern der „Lehre der Aufhebung“ keine Einstimmigkeit darüber gibt, wie viele oder welche Verse der Aufhebung zuzuschreiben wären; und darüber hinaus gibt es keine Einhelligkeit darüber, ob die zugeschriebene Aufhebung sich auf die vollständige Eliminierung des Verses aus dem qur’anischen Kontext bezieht oder nur auf die spezifische Vorschreibung oder Feststellung im betreffenden Vers. Kurz gesagt, die „Lehre der Aufhebung“ hat keinerlei historische Grundlage und muss zurückgewiesen werden. Andererseits löst sich die offenkundige Schwierigkeit in der Interpretation obigen qur’anischen Abschnitts sofort auf, wenn der Begriff ayah richtigerweise als „Botschaft“ verstanden wird, und wenn wir diesen Vers in Zusammenhang mit dem vorangegangen lesen, der ja festhält, dass die Juden und Christen jede Offenbarung ablehnen, welche jene der Bibel ablöst: denn, wenn so gelesen wird, bezieht sich die Aufhebung auf die früheren göttlichen Botschaften und nicht auf irgendeinen Teil des Qur’an selbst.“ (Hervorhebungen Hanel)

Weiterlesen

Verbaler Rassismus in der Schweiz vorwiegend gegen Muslime

Medienmitteilung

Die Chronologie “Rassismus in der Schweiz“ registriert für das Berichtsjahr 2013 eine
Abnahme der öffentlich bekannt gewordenen rassistischen Äusserungen gegen hier
lebende Minderheiten. Gleichzeitig verzeichneten Beratungsstellen einen Anstieg
rassistischer Übergriffe in allen Lebensbereichen. Der politische Ton gegenüber
Minderheiten und Ausländern hat sich verschärft.

LINK zur Jahresübersicht

Zürich, 21. März 2014 – Die Chronologie “Rassismus in der Schweiz“ erscheint zum
Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März 2014. In dieser Publikation analysiert der
Journalist Hans Stutz die aktuelle Entwicklung des Rassismus und Rechtsextremismus in
der Schweiz. Für das Berichtsjahr 2013 sind bis heute auf der Webpage 57 Einträge
aufgeführt. Im Vergleich zum Berichtsjahr 2012 hat die Menge von Vorfällen
erfreulicherweise abgenommen, im speziellen in der Kategorie “verbaler Rassismus“.
Hingegen suchen die Opfer rassistischer Übergriffe verstärkt bei Beratungsstellen Rat.
Dabei handelt es sich um Angehörige von Minderheiten und Ausländer. Da Opfer
rassistischer Gewalt in den meisten Fällen anonym bleiben wollen und Beratungsstellen
besser bekannt geworden sind, werden weniger Vorfälle in der Öffentlichkeit thematisiert.
Mit der Lancierung von Volksinitiativen gegen die Rechte der Minderheiten und Ausländer
hat sich die politische Haltung gegenüber diesen Gruppen verschärft. Die Diskussionen
wirken sich auch auf den Alltag aus: Diskriminierungen seien gemäss den Beobachtungen
der Fachstelle für Rassismusbekämpfung in allen Lebensbereichen erkennbar.
Die Chronologie “Rassismus in der Schweiz“ erscheint seit über zwanzig Jahren. Alle
erfassten Vorfälle und die Entwicklung der treibenden Kräfte rassistischer Hetze sind über
diesen Zeitraum hinweg im Internet nachlesbar. Die GRA Stiftung gegen Rassismus und
Antisemitismus und die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz sind die
Herausgeberinnen des Verzeichnisses und der Analysen, die in Buchform an 15’000
Meinungsmacher in der Schweiz verschickt werden, und nehmen mit der Veröffentlichung
einen der Presse vergleichbaren Informationsauftrag wahr. Die Publikation erscheint in
deutscher und französischer Sprache, der Inhalt ist im Internet veröffentlicht auf
http://chronologie.gra.ch/

Für weitere Fragen:
Dr. Ronnie Bernheim Dr. Markus Notter
Präsident GRA Stiftung gegen Präsident GMS Gesellschaft
Rassismus und Antisemitismus Minderheiten in der Schweiz
T +41 (0)79 662 66 50 T +41 (0)79 623 18 53
http://www.gra.ch / http://www.gms-minderheiten.ch / infogra@gra.ch auch für kostenlose
Bestellungen der gedruckten Version der Chronologie “Rassismus in der Schweiz“ 2013.

Zur öffentlich-rechtlichen Anerkennung d. Muslime in der Schweiz

As Salamu alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuhu
An ALLE Muslime in der Schweiz

GUTACHTEN: http://www.gsiw.ch/22_08_2013_Gutachten_Ummah.pdf

EINLADUNG: http://www.gsiw.ch/KIOS_Einladung_Uni_Luzern.pdf

Hier der LINK zur vorherigen DOKUMENTATION

Ein offener Brief an die Muslime in der Schweiz von
Farhad AFSHAR (KIOS)

Salam liebe KIOS Familie

Es ist mir eine besondere Freude Euch in der Beilage die Einladung der Universität Luzern zur Buchpräsentation des Rechtsgutachtens über die öffentlich-rechtliche Anerkennung der islamischen Gemeinschaft und die Vorstellung der geplanten „UMMA – Islamische Glaubensgemeinde der Schweiz“ zu senden. Ihr erhält das Gutachten als PDF und ich bitte Euch dieses Gutachten allen Mitgliedern der islamischen Verbände und Vereine zur Verfügung zu stellen und auf den Homepages aufzuschalten, damit alle Muslime an der Diskussion teilnehmen können. Wir laden alle Muslime ein bei der Gründung der „UMMA“ aktiv mitzuwirken. Wir wollen folgende basisdemokratische Vorgehensweise umsetzen:

  1. Gutachten: Kenntnisnahme vom Rechtsgutachten der Universität Luzern zur öffentlich-rechtlichen Anerkennung der Islamischen Glaubensgemeinschaft.
  2. Vernehmlassung der Muslime zum Rechtsgutachten und Einreichung ihrer Vorschläge.
  3. Modellstatut: Berücksichtigung der Vorschläge und Stellungnahmen aller interessierter Muslime und Entwurf eines Modellstatutes und Konstitution der „UMMA – Islamische Glaubensgemeinde der Schweiz“.
  4. Testwahl: Durchführung einer Testwahl in einer liberalen Gemeinde und in einem Kanton, als Beispiel für die demokratische Konstitution einer Islamischen Glaubensgemeinde.

Ich hoffe Euch am 19. März 2014 um 16 Uhr in Luzern zu sehen,

wa-assalam
Farhad Afshar, KIOS
Koordination Islamischer Organisationen Schweiz
Interlakenstrasse 79
3705 Faulensee
078 830 82 80
033 654 28 42
KIOS@bluewin.ch

"Freiheit und Religion" Buchpräsentation in der UNI Luzern am 19.3.2014 Das Buch ist die revidierte Form des unten veröffentlichten GUTACHTENS

„Freiheit und Religion“
Buchpräsentation in der UNI Luzern am 19.3.2014
Das Buch ist die revidierte Form des unten veröffentlichten GUTACHTENS

Kurze Reflexionen von einem Österreicher, der 12 Jahre lang führender Funktionär der öffentlich-rechtlich anerkannten Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich war,
also jener Person in der Schweiz, welche die meiste Erfahrung 
in dieser Frage aufweist.
Gott sei Dank – darf sich diese Person wenigstens in der einzig öffentlichen Dokumentation zum Thema engagieren …

1.) Hört auf Alexander MORAWA (zufällig auch ein Österreicher)
2.) Farhad AFSHAR präferiert die „reformierte Variante“ (bottom up)
3.) Hisham MAIZAR präferiert die „katholische Variante“ (top to bottom)

Muhammad HANEL sagt – es muss die „schweizer Variante“ werden.
Wer wissen möchte, was diese Variante wäre, möge doch nachfragen.

Es ist zu unterscheiden zw. gesellschaftlicher und öffentlich rechtlicher Anerkennung

Und klar ist  hoffentlich und endlich:
die gesellschaftliche Anerkennung ist OHNE öffentl. rechtliche jedenfalls zu erlangen –
Beispiel: Genf?
die gesellschaftliche Anerkennung ist MIT öffentl. rechtl. NICHT zwingend zu erlangen –
Beispiel: Österreich?
WAS also ist das prioritäre ZIEL auf dem WEG, der doch das ZIEL ist?
WER mag das verbindlich zu beantworten und zwar für die SCHWEIZER – MUSLIME?

KLAR ist für die Muslime bislang ebenfalls, dass sie mit EINER STIMME sprechen möchten.
Doch M. Hanel hat das Gefühl, dass es noch nicht klar ist, ob dies primär gemeint ist:
a.) inhaltlich
oder
b.) organisatorisch, institutionell

Für M. HANEL ist klar, dass natürlich LETZTLICH institutionell das Ziel ist – doch um zu diesem Ziel zu gelangen, ist es seiner Meinung nach erforderlich, sich zuerst und PRIMÄR darin zu üben, INHALTLICH – also im KONSENS – mit einer Stimme zu sprechen, also den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und vorerst DARIN höchstes Vergnügen und Auslangen zu finden.
Deshalb schlägt er vor, dieses Ziel über die Gründung eines möglichst breit aufgestelltes GENERALSEKRETARIAT zu erreichen, welches keine andere Aufgabe hat, als zu aktuellen Fragen jene islamischen Antworten zu finden, die möglichst breite Akzeptanz (nat. wissen die Österreicher, dass JEDEM recht getan, ist eine Kunst, die NIEMAND kann“) unter den schweizer Muslimen finden.
Man darf gespannt sein, wer sich mit diesem Vorschlag anfreunden und ihn umzusetzen vermag.

Erhellend war das „Geständnis“ von Hisham MAIZAR an der Veranstaltung, sich vom Befürworter, zuerst sich für die gesellschaftliche Akzeptanz zu bemühen, bevor die öffentlich-rechtliche anzustreben  wäre,  sich nun anders entschieden zu haben, und jetzt die öffentlich rechtliche als erstes Ziel ins Auge zu fassen – um mit buddhistisch anmutender Gelassenheit zu erkennen:
„Der Weg sei das Ziel“.

HANELs Kommentar:
„Das eine tun, das andere nicht lassen“ – wobei UNBEDINGT zu respektieren ist, dass eine „erkämpfte“ öffentlich rechtliche Anerkennung ohne GLEICHZEITIG entsprechende Professionalisierung des muslimischen organisierten Vereinswesens und dessen Vernetzung im Dienste der schweizerischen Wohlfahrt nachvollziehbar und erlebbar zur machen, unverdient, überflüssig und für die Schweiz(er) selbstverständlich unerwünscht ist.
Wobei „das eine“ ist, sich die gesellschaftliche Anerkennung zu erarbeiten und „das andere“ ist, sich um die formale juristische Wegbereitung einzusetzen – und NICHT UMGEKEHRT!
Womit die Frage beantwortet – allerdings nicht verbindlich – wäre.

KIar war das Bekenntnis Farhad AFSHARS, sich ohne wenn und aber für einen „basisdemokratischen“ Aufbau auszusprechen.

HANELs Kommentar:
Dies ist das ERSTE Kriterium für die „schweizerische Lösung“ …
EIN KOPF – EINE STIMME … EIN VEREIN – KEINE STIMME
JEDES muslimische INDIVIDUUM hat aktives und passives Wahlrecht zu beanspruchen.
Das ZWEITE Kriterium ist die geeignete juristische Form des Modellstatuts.
Bin gespannt, wer da ein Wörtchen mitzureden bekommt (unter den Muslimen natürlich!)

Aus- & Weiterbildung von IMAMEN in der SCHWEIZ

„Auf dem Weg zum Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft“

Hier finden Sie die Dokumentation der zweiten (und auch der ersten vom 14.3.2013) Veranstaltung zum Thema.

Die zweite, ebenfalls halböffentliche Konferenz fand am 13. März 2014 an der Universität Freiburg statt.

Über Ihre Kommentare im FORUM wären alle Involvierten sehr dankbar (nehme ich an), um eine möglichst breit angelegte Evaluierung und Ausrichtung des Projektes vornehmen zu können.

Erste Einladung zur Imamausbildung

Die Meister des Nichtseins und Seins

Sufismus ist Philosphie – Die Meister des Nichtseins und Seins

Ein Beitrag, den mir Stefan MAKOWSKI zum Bedenken hinterließ ... 
Einer, der in hohe Höhen stieg und nun zu unseren Füßen liegt! 
Demut - MUT - Hochmut ... nicht Feigheit ist das Gegenteil von Mut! Habt Ihr das 
schon mal bedacht? HANEL

„Nur wenige Begriffe im Wörterbuch des Islams sind so eindrucksvoll wie die Begriffe „Sufi“ und „Sufismus“. Ihre pure Erwähnung provoziert häufig Debatten über ihre Bewertung, ihren Zweck und ihre Bedeutung. Manche orthodoxen und traditionelleren Muslime bringen diese Begriffe mit negativen Eigenschaften wie „verachtungsvoll“ und „beargwöhnenswert“ in Verbindung.
Für andere schließen diese Begriffe Menschlichkeit, Toleranz, Harmonie, die Überwindung oberflächlicher Rituale, Liebe zum Menschen und den Versuch, sich auf spirituelle Gefolgschaft einzulassen, ein. Für einige wenige sind Sufis dagegen Träumer, Rebellen und Leute, die sich unbefugt in die Rituale der Kirche und die Staatsgeschäfte einmischen.
Für viele aber stehen sie stellvertretend für das soziale Gewissen und gelten als Antennen der Gemeinschaft. In ihren Aktivitäten legen sie eine ausgesprochene Anteilnahme an der Menschheit und ein tiefes Interesse an und Wissen um die Kernwerte der Gesellschaft an den Tag. Sie treten gegen zivile und religiöse Führer an, die aufgrund eigennützigen Interesses Konflikte und Spaltungen in ihren Gemeinden hervorrufen.“[i]
Was Nasrollah S. Fatemie, Professor für Internationale Angelegenheit an der Farleigh Dickinson University, New Jersey, zum Teil apologetisch pro Sufis ins Feld führt, sehen Sektenbeauftragte und Politiker von heute möglicherweise eher kritisch. Zu eigenständiges politisches Denken schwört die Gefahr des Revoluzzertums herauf.

Der Säkularismus scheint ernsthaft gefährdet. Solange eine „geistige Ambition“ individuell, abgegrenzt und privatistisch bleibt, steht ihrer Ausübung nichts im Wege. Der charismatische Geist darf freilich niemals öffentlich werden. Meditation und Philosophie sind zu Privatsachen geworden. Jedermann (und jedefrau) mag seine oder ihre Lebensphilosphie haben – solange sie kein Politikum wird. Die Pflege bunter „Elfenbeintürme“ wird vom Staat akzeptiert, wenn ihre öffentliche Valenz möglichst gering und unsichtbar gehalten wird. Jene Religionen, die sich in den für sie vorgesehen Nischen betont unauffällig verhalten, können den Freiraum, den man ihnen gewährt, ausgiebig nutzen. Der mehr öffentliche Charakter des Islam wird daher gegen diese Konvention anstoßen müssen. Weiterlesen

Gerechtigkeit das HÖCHSTE ? – Maturaarbeit eines jungen Mannes

In der Jugend meinen wir, das Geringste, das die Menschen uns gewähren können, sei Gerechtigkeit. Im Alter erfahren wir, dass es das Höchste ist.

Maria von Ebner-Eschenbach

Die Zeit, in der man noch an absolute Dinge glaubt, – die es geben mag! – in der man meint, die Welt bestehe nur, um verbessert zu werden, nennt man Jugend. Es ist jener Abschnitt im Leben, der von einem unbeugsam scheinenden Willen getragen wird; dem Willen, Gerechtigkeit zu erleben, zu sehen, zu hören, gerecht zu fühlen.

Als junge Menschen stellten und stellen wir uns vor, es müsse eine Richtlinie geben, nach der es möglich wäre gerecht zu urteilen. Obwohl wir Suchenden sie nirgends zu sehen bekommen, halten wir doch mit starkem Glauben diesen wunderschönen Traum von der Gerechtigkeit fest. Noch können wir ihn nicht greifen, – nicht begreifen, noch sind wir nicht fähig, das undeutliche Bild der Harmonie schärfer zu erfassen. Vielleicht ist es Angst, die uns hemmt, den Schritt zu tun und die Augen zu öffnen. Vielleicht ist es die Furcht, auf einmal mutterseelenalleine dazustehen und zu erkennen und zu staunen, und zu wissen, dass man einsam ist. Zu wissen auch, dass man nie einsam sein kann, zu wissen, dass das Paradies und die ewige Verdammnis gleichzeitig in uns und um uns nebeneinander bestehen. Noch leugnen wir, als junge Menschen, die wir doch so kampfbereit waren, das Wissen um die unendliche Vielzahl der Möglichkeiten. Wir wollen und können nicht glauben, dass das, was uns falsch und nicht im geringsten Maße gerecht zu sein scheint, nicht weniger richtig und nicht minder gerecht sein kann und vielleicht sogar letzten Endes auch ist, als jene Gerechtigkeit, die uns vorschwebt.

Mit Gewalt verschließen wir Augen und Ohren vor der Gleichheit der Dinge und glauben, mit Kampf, mit Protest und mit hartem Kopf müsse es möglich sein, unser Trugbild der Gerechtigkeit so weit emporzuheben, bis es Gültigkeit für jedermann besitzt. Doch auf diese Weise wird es uns nicht gelingen.

Wir werden älter und sehen zu, wie unser einstiger Idealismus und Wille zur Gerechtigkeit im Strom der Zeit versinkt. Wählen wir jetzt den Weg der Verbitterung und Resignation, so wird es umso schwerer für uns, das Paradies auf Erden, welches wir doch inniglichst begehren, zu erleben. Wir hätten zu dem Ergebnis gelangen müssen, dass wir die Welt nicht nach Belieben hin und her drehen können, solange wir selbst im Sumpf der Unwissenheit stecken bleiben, dass es nur wir selbst sind, die wir ändern müssen, um die Welt zu verändern.

Je mehr uns das Leben prägt und die damit verbundenen Erfahrungen und Erlebnisse unsere Entscheidungen von einander abhängig gestalten, desto häufiger sehen wir uns gezwungen zu fragen: „Was nun ist die wirkliche Gerechtigkeit, wo liegt der sichtbare Unterschied zwischen recht und unrecht, zwischen gut und bös’?“

Wir verlieren uns in Definitionen, die schon am nächsten Tag sich selbst zu widerlegen scheinen. Wir bauen Modelle, von deren absoluter Gültigkeit wir überzeugt sind, und fast im selben Moment lassen wir es zu, dass sie in sich zusammenstürzen, wie flüchtig aufgestellte Kartenhäuser, da es uns kurz schien, das Absurde des Absoluten erkannt zu haben. Langsam werden uns die Schwierigkeiten bewusst, die uns hindern, „gerecht“ zu sein. Denken wir zurück, so entsinnen wir uns des zugefügten und des erduldeten Unrechts, und wandern dabei vielleicht durch ein tiefes Tal der Traurigkeit, ohne zu wissen, dass die Talwände zu beiden Seiten Teile jenes Berges sind, dem man einst den Namen „Olymp“ gab.

Je mehr uns zustößt, je mehr wir zufügen und je mehr wir erfahren und erleben, desto deutlicher führen wir uns selbst vor Augen, wie wenig bereit zu verstehen wir eigentlich waren, wie schwer es uns fiel, etwas anzuerkennen ohne einer Frage zu bedürfen.

 So vergeht unser Leben im Zweifel über Recht und Unrecht.

Doch einmal kommt die Stunde, in der wir besinnend innehalten und uns nach Ruhe sehnen. Mit müden Augen blicken wir auf eine lange Zeit zurück, die uns jetzt so kurz erscheint. Manch Träne vergießen wir über Augenblicke, deren Schönheit durch unser Versagen verloren ging. Manch Träne vergießen wir auch, wenn wir uns an Zeiten grenzenlosen Glücks zurückerinnern, in welchen wir nicht glauben konnten, wie schön, wie vollkommen, wie wohltuend Leben sich uns darbieten konnte. Wissend lächeln wir über die unzähligen großen und kleinen Torheiten, die wir nicht unterlassen haben zu begehen.
Wir erinnern uns wieder an unsere Jugend und  an die Fragen und Aufgaben die sie uns für’s Leben mitgegeben hat.

Wir gedenken der Stunden, in welchen es uns unmöglich schien, an Gerechtigkeit überhaupt noch zu glauben oder auf sie hoffen zu dürfen.

Doch nahe fühlen wir uns der Antwort, nach der wir ein ganzes Leben lang verbissen gesucht haben. Da wir alt sind, sträuben wir uns nicht mehr vor der Erkenntnis, wir haben keine Furcht mehr vor der möglichen Leere, und so geschieht es, dass urplötzlich, ohne unser eigentliches Wollen und Zutun alles Wissen, in seiner gewaltigen Größe und Vollkommenheit aus uns hervorbricht.

Nun liegt die Bedeutung des Lebens, der Gerechtigkeit, aller Dinge, die es uns jemals wert waren, über sie nachzudenken, und aller Dinge, an deren Vorhandensein wir niemals glauben konnten, vor uns. Alles ist Eines. Eines ist das Andere und besteht  durch wieder ein vollkommen anderes.

Kein Unterschied besteht mehr zwischen Liebe und Hass, zwischen Recht und Unrecht, zwischen Tod und Geburt.

Leben ist gerecht, Gerechtigkeit ist Leben – und Leben ist doch das Höchste.

Hanel, 8b 1975
879 Worte

GEBROCHENE IDENTITÄTEN

Ein Titel, zuerst widerwillig gelesen – denn wer möchte sich in seiner Identität, in seiner Persönlichkeit „gebrochen“ sehen – der aber bei zweiter Betrachtung sogleich Perspektiven eröffnet, welche einerseits doch eingehender beschrieben werden mögen, andererseits offenbare Aufmerksamkeit erregen, Interessen wecken und möglicherweise sogar neue Einsichten erschließen.

Als einer, der sich selbst in leicht fortgeschrittenem Alter, noch lange nicht scheut, als Sucher nach Endgültigkeit seine Bestimmung zu finden, ist es mir intellektuelle Pflicht, jene Begriffe, die es mit nachvollziehbarer Verständlichkeit zu bekleiden gilt, auf allerlei Art und aus mancherlei Winkel zu betrachten.

Die Identität des Menschen, seit Anbeginn menschlicher Selbstreflexion, Objekt geistiger Betrachtung, tatsächlicher Erkenntnis – vielleicht sogar hauptsächlich – aus eigenem Trieb oder fremder Versuchung befeuerten illusionären Betrugs – was oder wie ist sie wirklich?

Ist sie etwas, das als fest in sich selbst ruhend definiert werden kann oder ist sie, Hellers Wortbild gedenkend: „eine Wirklichkeit, sie dreht sich still, sie dreht sich stumm (mitunter auch etwas laut), nach andern Wirklichkeiten um“?

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